Naturzerstörung wird unbeirrt fortgesetzt

Zur Presseberichterstattung über den Beginn der Erschließungsarbeiten im Everswinkeler Baugebiet „Bergkamp III“ ein Leserbrief von Alfred Wolk:

Stolz präsentierten sich der Bürgermeister und einige Verwaltungsmitarbeiter der Gemeinde Everswinkel in der vergangenen Woche den Pressefotografen anlässlich des offiziellen Beginns der Erschließungsarbeiten im Baugebiet Bergkamp III. Symbolträchtig mit einem Spaten in der Hand, vor einer riesigen Baggerschaufel stehend, sollte dem Betrachter ganz offensichtlich eine Botschaft vermittelt werden: Wir lassen uns von der hysterischen Panikmache beim Klimaschutz nicht beirren, in Everswinkel setzten wir die Zerstörung der Naturräume durch die Ausweisung eines Baugebietes für überwiegend Einfamilienhäuser unbeirrt fort.

Foto (privat) vom offiziellen Beginn der Erschließungsarbeiten „Bergkamp III“

Ein Blick in den Umweltbericht zum Bergkamp III zeigt, welche Kollateralschäden mit der Erschließung des Baugebietes in Kauf genommen werden: Erhöhung der Lärmbelästigung, Steigerung des Verkehrsaufkommens, Zerstörung des Lebensraums geschützter Vogel- und Fledermausarten, Beeinträchtigungen der Trinkwassergewinnung, Belastungen des Mikroklimas. Das alles einzig und allein mit dem Ziel, in erster Linie gut situierten Einfamilienhausinteressenten Grundstücke für eine Wohnform zur Verfügung zu stellen, die den größten ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Einfamilienhäuser tragen überproportional stark zum Naturverlust, zu den Kosten der Infrastruktur, zur Überhitzung unseres Planeten und zur sozialen Spaltung bei – eine Fehlentwicklung und eine im wahrsten Sinne des Wortes schwere Hypothek für die Gemeinde Everswinkel.

Allein bis zum jetzigen Zeitpunkt ist ein gemeindliches Finanzierungsdefizit von mehr als 5 Millionen Euro durch Bergkamp III entstanden. Kosten, die von allen Bürgern, also auch denjenigen, die dort kein Grundstück erhalten, zu tragen sind. Bei weiter schrumpfender Bevölkerung, aber gleichzeitig weiter steigenden Infrastrukturfolgekosten bedeutet dies mehr Steuern und Abgaben für jeden Everswinkeler Bürger. Hinzu kommen die irreversiblen Schäden der Natur, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensgrundlagen vor allem für die nachfolgenden Generationen führen wird.

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