Mehr Realität, weniger Demagogie

Leserbrief von Hanns Trainer in den Westfälischen Nachrichten vom 12. November 2013.

Mehr Realität und weniger Demagogie fordert Hanns Trainer als Reaktion auf das „Schreckensszenario“, das der Bürgermeister in der letzten Bezirksausschusssitzung an die Wand malte.

Es war einmal ein kleines Dorf im schönen Münsterland mit Namen Alverkskirchen. Dort lebten die Menschen fröhlich und munter und zeugten fleißig Kinder. Auch der Bürgermeister, ein schlauer Fuchs, sorgte dafür, dass Alverskirchen wuchs, weil er die gesetzlichen Auflagen des Regioanlplans ignorierte.

Als die Kinder nun groß waren, zogen sie frohen Mutes in die weite Welt hinaus, zum Studium und zur Ausbildung. Nach vielen Jahren waren sie fertig und wollten alle wieder in ihr schönes Dorf zurück. Sie strömten in Scharen nach Alverskirchen. Doch am Ortsschild stand der böse Wolf. Entschuldigung – stand der böse Wolk (ist ja ein modernes Märchen) und sagte: „Bis hierher und nicht weiter, sonst fress ich euch“. Da erschraken die jungen Menschen sehr und zogen, diesmal sehr traurig, in die weite Welt hinaus. Soweit das Märchen.

Aber nun mal im Ernst: Das Schrechensszenario, das der Bürgermeister in der letzten Bezirksausschusssitzung an die Wand malte, hat mit der Relaität nur begrenzt zu tun. Über diesen Punkt kann man – zugegeben – auch sicherlich streiten (aber bitte mit Argumenten und nicht mit Eiern).

Sie haben Recht, Herr Reher. Schon um 1000 v. Chr. War es möglich, im Königskamp zu bauen. Nur eines haben Sie vergessen zu sagen, nämlich: Auch damals gab es mit Sicherheit Bauplätze nur für Alverskirchener. Fazit: Regionalplanung gibt es offenbar schon mindestens seit 3000 Jahren.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: Es sind doch nicht in erster Linie die Kinder, die die Bauplätze in Alverskirchen suchen. In unserer Straße „Am Breiten Busch“ sind von über 30 Kindern der Gründergeneration nur zwei übrig geblieben, die hier mit ihrer neuen Familie leben. Und die haben verdichtet und nicht neu gebaut. Sollte ddies aber ein Einzelfall sein, bitte ich mich zu belehren. Also bitte, Herr Bürgermeister: Mehr Realität und weniger Demagogie und Märchen – so sehr ich Märchen auch liebe.