SPD und Grüne sind zur Vernunft gekommen, stellten die „Westfälischen Nachrichten“ in einem Kommentar vom 29.03.2014 zum Thema „Königskamp“ fest.[1] Ein seltenes Lob aus der Feder des WN-Lokalredakteurs.
Dieses Lob war lange überfällig. War es doch die zu diesem Thema vielgescholtene SPD, die seit Beginn der Diskussion um ein neues Baugebiet in Alverskirchen Vernunft hat walten lassen. Sie hatte sich von Anfang an für die Ausweisung einer dem örtlichen Bedarf angemessenen Fläche ausgesprochen.
CDU, FDP und Bürgermeister konnte es dagegen nicht groß genug sein. Diese große Koalition der Unvernunft hat sich ganz offensichtlich immer noch nicht von ihrer wahnwitzigen Vorstellung verabschiedet, dem Problem des demographischen Wandels mit der Ausweisung immer neuer Baugebiete und der damit verbundenen Hoffnung, „junge Familien anzulocken“, verabschiedet.
Die Quittung für die Ausweisung des überdimensionierten Baugebietes „Königskamp“ wurde bekanntlich vom OVG Münster in Form eines höchstrichterlichen Urteils erteilt. Auch das nun von dem Büro Schulten Stadt und Raumplanung (SSR) vorgelegte Gutachten bestätigt in eindrucksvoller Weise, dass der Bedarf für Einfamilienhäuser auf der „grünen Wiese“ in Zukunft kaum noch vorhanden ist.
Die „Stunde der Vernunft“ gebietet es vor allem, auch in Alverskirchen die Augen vor den Folgen des demographischen Wandels nicht mehr zu verschließen. Das SSR-Gutachten stellt eindeutig fest: Die Zeiten des stetigen Wachstums sind vorbei. Das Gutachten sagt auch: Für die zukünftige Entwicklung Alverskirchens sind enorme Flächenpotenziale im Innenbereich vorhanden. Hinzu kommen in einem beträchtlichen Umfang Bestandsimmobilien durch Generationenwechsel.
Die Botschaft des vorliegenden Gutachtens ist eindeutig: Die vorhandenen Potenziale reichen langfristig vollkommen aus. Auch in Alverskirchen sind weitere Eingriffe in die Natur durch maßlosen Flächenfraß für die Deckung des Wohnungsbedarfs der ortsansässigen Bevölkerung nicht nötig.
[1] Westfälische Nachrichten vom 29.03.2014: Kommentar „Stunde der Vernunft“.