Eigenes Fehlverhalten reflektieren

Leserbrief von Gundi Grabenmeier in den Westfälischen Nachrichten vom 18. Januar 2014.

Der Vorsitzende der CDU Alverskirchen hatte in einem WN-Bericht vom 11.01.2014 die Leserbriefe zum Thema Königskamp kritisiert und sie mit dem Begriff „Shitstorm“ bezeichnet. Gundi Grabenmeier protestiert in ihrem Leserbrief gegen den Versuch der CDU, kritische Bürger mundtot zu machen.

 

Anderenorts werden die Bürger aufgefordert, sich mehr in die Politik einzumischen. In Everswinkel wird dagegen der Versuch unternommen, diejenigen die sich einmischen mundtot zu machen. Wie sonst ist die Äußerung des CDU-Vorsitzenden aus Alverskirchen zu verstehen, in Sachen Königskamp „ging die Zahl der Leserbriefe auf keine Kuhhaut mehr“ und diese Leserbriefe mit dem Begriff „Shitstorm“ in Verbindung zu bringen? (nach Wikipedia bedeutet Shitstorm: „Scheißesturm“, zusammengesetzt aus shit „Scheiße“ und storm „Sturm“).

Ja, in der Tat haben zahlreiche Bürger in Leserbriefen ihre ganz unterschiedlichen Ansichten zum Thema Königskamp zum Ausdruck gebracht. Und das ist gut so und das sollte auch so bleiben, ob der CDU Everswinkel/Alverskirchen das nun passt oder nicht.

Statt sich über die mündigen Mitbürger zu beschweren, die in Leserbriefen ihren Unmut über die Fehlentscheidungen des Bürgermeisters und der Mehrheit des Gemeinderates in Sachen Königskamp zum Ausdruck bringen, sollte der ein oder andere Kommunalpolitiker vielmehr über sein eigenes Fehlverhalten in dieser Angelegenheit nachdenken.

Nur durch die Auseinandersetzung mit den Fehlern der Vergangenheit kann Wissen entstehen, das hilft, diesen Fehler in Zukunft zu vermeiden. Auch in Everswinkel haben die Bürger einen Anspruch darauf, dass Verwaltung und Kommunalpolitiker fehlerfreie, d. h. an Recht und Gesetz orientierte Entscheidungen treffen. Diesen Anspruch sollten die Bürger einfordern, auch mit Leserbriefen.