Die Ausweisung des Baugebietes „Königskamp“ in Alverskirchen kritisiert Frank Winkler ( Bündnis90/Die Grünen) in einem Leserbrief der „Westfälischen Nachrichten“ vom 29. September 2009 als Planung ohne Konzept.
Täglich werden in Nordrhein-Westfalen ca. 15 ha – das entspricht gut 20 Fußballfeldern – für Straßen und Siedlungstätigkeiten verbraucht. Dies entspricht auf ein Jahr in etwa der Fläche der Gemeinde Everswinkel. Dabei gelten Flächen und Böden als eine wertvolle und unvermehrbare Ressource. Dies hat der nordrhein-westfälische Umwelt- und Verbraucherminister Ekhard Uhlenberg (CDU) schon seit längerem erkannt. In 2006 rief er eine „Allianz für die Fläche“ ins Leben, um den Flächenverbrauch auf ein ökologisches und ökonomisches Maß zu reduzieren. Die Allianz will dazu konkrete Vorschläge geben.
Es ist ein Flächenmanagement nötig, das zukunftsorientiert und sparsam mit dem Boden umgeht. Die Befriedigung der Nachfrage von Grundstücken Bauwilliger und dadurch Erhöhung kommunaler Einnahmen sind die eine Seite; erhöhte Erschließungskosten inklusive Folgekosten für die gesamte Gemeinde und der Verlust fruchtbaren landwirtschaftlichen Boden sind die andere.
Auch die Auswirkungen des demografischen Wandels müssen berücksichtigt werden. Denn steigende Kosten müssen auf immer weniger Bürger verteilt werden. Hierbei fällt die Tatsache auf, dass trotz neuer Baugebiete die Einwohnerzahl der Gemeinde zurückgeht.
Seit Jahren ist der Ortsentwicklungsplan im Entwurf fertig und sollte von der Politik diskutiert werden; aber bisher ist nichts geschehen. Vielmehr wird ohne Konzept munter geplant und gebaut. Ein fundierter Ortsentwicklungsplan beinhaltet als Ergebnis verschiedener Grundsatzdiskussionen die Beantwortung folgender Fragen: „Wie soll sich unsere Gemeinde entwickeln?“, „Wie gehen wir mit dem demografischen Wandel um?“
Erst wenn man sich über diese Fragen einig ist, sollte über neue Baugebiete nachgedacht werden. Wir stehen in der Pflicht für unsere Kinder eine nachhaltige Entwicklung zu betreiben.