Leserbrief von Marion Schniggendiller in „Die Glocke“ vom 16. Juni 2016.
Als Alverskirchenerin verschlägt es mir glatt die Sprache. Die Anhänger unserer Mehrheitspartei haben also Angst vor Diffamierungen, sollten sie ihre Meinung öffentlich äußern. Weiß CDU-Vorsitzender Ludger Klaverkamp nicht, dass genau umgekehrt ein Schuh draus wird?
Ich habe noch genau in Erinnerung, wie Bürger unserer Gemeinde, die sich aus gutem Grund nicht der CDU-Meinung anschließen wollten, selbstjustiziabel auf offener Straße angefeindet wurden. Neben verbalen Angriffen hat es Morddrohungen gegeben, und die CDU-Anhänger wollten in mittelalterlicher Manier andersdenkende Bürger aus dem Ort jagen, öffentlich zur Schau gestellt in einer Gastwirtschaft. Da waren primitive Eierwürfe auf Hauswände noch das Harmloseste. Polizeischutz musste her. Ja werte Bürgerschaft, das ist kein Scherz. Damals ging es um das Baugebiet Königskamp.
In Alverskirchen herrscht ein Klima der Angst, weil die Orts-CDU und Teile ihrer Anhängerschaft sich janusköpfig Mechanismen dunkler Vergangenheit bedienen. Sie sind nicht fähig, politische Differenzen vom sozialen Miteinander zu trennen. Und das von einer Partei, die in ihrem Parteinamen unsere christlichen Kirchen für ihre Zwecke instrumentalisiert.
Die Bürger unserer Gemeinde, die jetzt das Baugebiet „Püning 15“ kritisch sehen und das auch, allem Unbill zum Trotz, sagen mögen, sind nun wieder so einer Art Dorf-Mobbing ausgesetzt. Genau das ist die Handschrift unserer „christlichen“ Mehrheitspartei. Mir graut´s.