In einem Leserbrief vom 18. September 2010 in den „Westfälischen Nachrichten“ nimmt Frank Winkler (Bündnis 90/Die Grünen) Stellung zur Diskussion um die Gestaltungssatzung für das Baugebiet „Königskamp“.
Die Ereignisse um die Entwicklungen zum Bebauungsplan „Königskamp“ wurden in der WN-Ausgabe vom Donnerstag als ein Drama in vier Akten beschrieben. Der Redakteur sieht das genau richtig. Es ist ein wahres Trauerspiel. Der Ort des Schauspiels: ein kleines Dorf im Münsterland.
Die alte Königin CDU gewohnt allein zu regieren, wünscht sich ein Baugebiet, das auch die Bewohner des Örtchens Alverskirchen so gestaltet sehen wollen. Doch da kommen die hoyerschen Freiheitskämpfer in ihren schwarz-gelben Mänteln und zwingen die alte Dame zu einem Kniefall. In dem liberalen Folterkeller wird die Monarchin so richtig in die Mangel genommen, und was dabei herauskam, nannte man Kompromiss.
Dabei hätte es so einfach laufen können. Bündnis 90/Die Grünen lehnten zwar das Baugebiet im Vorfeld als solches ab. Doch wenn es unabwendbar ist, dann nur mit der bisherigen Gestaltungssatzung. Ein kunterbuntes Wohngebiet tut Alverskirchen nicht gut. Die Grünen-Fraktion hätte mit der CDU, unter der Auflage „ökologisches Bauen“, in der Ratssitzung den alten Beschluss aufgehoben und für die Gestaltungssatzung gestimmt. Mit einem Anreizprogramm zum Bau von Passivhäusern haben die Grünen eine Brücke bauen wollen. Allein der CDU-Fraktion fehlte der Mut zur Umsetzung.
Die nun geplanten Änderungen kann die Grünen-Fraktion in keinem Fall mittragen. Zum einen wird der Natur wertvolle Fläche genommen und dann wird das Baugebiet gegen den Willen der Mehrheit der Alverskirchener Bevölkerung gestaltet. Anstatt sich über nachhaltiges Bauen Gedanken zu machen, wird über roten oder weißen Klinker gestritten. Als ob das für unser Klima wichtig wäre.
Der Zeitungsartikel endete mit einem Schlussakt. Doch für die Freunde des Theaters sei gesagt, das Schauspiel wird fortgesetzt.