Demonstrierende Schüler der Verbundschule Everswinkel erhielten vom Bürgermeister und dem gemeindlichen Umweltberater „Nachhilfe“ in Sachen Klimaschutz auf kommunaler Ebene. Die Westfälischen Nachrichten veröffentlichten hierzu am 13. Juli 2019 einen Leserbrief von Helga Trümper-Wolk.
Die Schüler der Everswinkeler Verbundschule haben vor dem Rathaus demonstriert. Dass sich unsere junge Bevölkerung so für den Erhalt der Umwelt, besser gesagt für das Beenden der Umweltzerstörung einsetzt, finde ich super. Ich kann sie nur ermutigen, auf diesem Wege weiterzumachen und den Herrschenden Druck zu machen, endlich vernünftige Maßnahmen einzuleiten, damit die Zerstörung der Umwelt zumindest nicht weiter geht wie bisher.
Ob die Jugendlichen da allerdings bei der Spitze der Everswinkeler Gemeindeverwaltung auf Gehör stoßen, wage ich zu bezweifeln. Eine Verwaltung und Kommunalpolitiker, die es sich auf ihre Fahne geschrieben haben, weiterhin zum Schaden der Natur rigorosen Flächenfraß zu propagieren zeigen, dass sie die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt haben.
Wenn dann noch, wie jetzt beim aktuellen Baugebiet in Alverskirchen, der ökologische Ausgleich verweigert wird, um ein paar Euro einzusparen, ist das an Ignoranz gegenüber den demonstrierenden Schülern kaum zu überbieten. Das Ausweisen eines Blühstreifens an Stelle einer ehemals blühenden Kleingartenanlage dürfte auch von den Jugendlichen als Alibi-Maßnahme erkannt werden.
Auch die jungen Menschen in Everswinkel haben ein Anrecht darauf, dass wir ihnen eine Welt hinterlassen, in der sie künftig gut leben können. Alibi-Aktionismus reicht dafür nicht aus.
Ich warte förmlich darauf, dass wir hier in Everswinkel den Klimanotstand ausrufen werden, dann überholt die Wirklichkeit die Satire in unserer Gemeinde. Und wenn es nicht so traurig wäre, könnte man vielleicht sogar drüber lachen.