Donut-Prinzip

Durch die rapide Überalterung im ländlichen Raum und die jahrzehntelange monofunktionale Siedlungserweiterung an den Ortsrändern, kommt es schnell zum sogenannten Donut-Effekt. Das bedeutet, dass sich die identitätsprägenden Ortszentren und vor allem auch die älteren Einfamilienhausgebiete der 1950er bis 1970er Jahre entleeren. Wohnen findet dann überwiegend in den Neubausiedlungen in den Randgebieten statt.

Die Stadtplaner sprechen von einem „Donut-Effekt“, wenn es in schrumpfenden Kommunen im Zentrum vermehrt zu Leerständen kommt, während rundherum immer neue Siedlungen entstehen. Die Siedlungsstruktur gleicht dann jenem klebrig-süßen, fettigen Gebäckkringel mit dem Loch in der Mitte und ist Symbol für ein fehlendes vitales Zentrum, ohne dass jeder Ort früher oder später verödet.

Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in ländlichen Regionen hilft die nach wie vor von vielen Kommunen betriebene „Kirchturmpolitik“ nicht weiter. Die Ausweisung von weiteren Baugebieten am Ortsrand, in der Hoffnung „junge Familien anzulocken“, ist im Gegenteil kontraproduktiv.

Auf diese Problematik macht ein Artikel in der „Welt am Sonntag“ vom 8. Januar 2017 aufmerksam.

Hier klicken: 2017-01-08 Welt am Sonntag

Siehe auch im Glossar unter "Bundesstiftung Baukultur"